Der Weg zur Konfirmation

Die Konfirmation hat in unserer Kirchgemeinde erfreulicherweise immer noch einen hohen Stellenwert. Jährlich werden jeweils um die 40 Jugendliche konfirmiert. In der St. Galler Kantonalkirche ist die Konfirmation seit dem Ende des 19. Jahrhunderts das Fest zum Abschluss des kirchlichen Unterrichtes und damit der Erlangung der religiösen Mündigkeit. Am Ende der dritten Oberstufe fällt sie für viele Jugendliche zusammen mit dem Ende der obligatorischen Schule und dem Übertritt in eine Lehre. Darum steht bei der Konfirmation in unserer Kirchgemeinde die Segnung der Jugendlichen im Zentrum. Wir schauen dankbar zurück auf das, was war, und bitten Gott, dass er die Jugendlichen auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben weiterhin begleitet und stärkt. Die Konfirmation hat keinerlei kirchenrechtliche Folgen. Sie ist für evangelische Jugendliche also freiwillig. Man kann in unserer Kirche heiraten, sein Kind taufen lassen, Gotte oder Götti werden, mitarbeiten oder in die Behörde gewählt werden, ohne dass man konfirmiert ist. Darum ist es eine Entscheidung, sich auf den Weg zur Konfirmation zu machen.

Voraussetzungen

Während der drei Oberstufenjahren bereiten sich die Jugendlichen auf die Konfirmation vor. Dazu gehören verschiedene Elemente:

  • Erlebnisprogramme
  • thematische Projekte
  • Konfjahr

Erlebnisprogramme

Seit 2012 gibt es in der St. Galler Kantonalkirche die Erlebnisprogramme. Während der 1 und 2 Oberstufe müssen die Jugendlichen Angebote für total 12 Credits besuchen. Bei diesen Programmen steht das Erleben und das Kennenlernen der Mitarbeitenden und anderer Jugendlicher aus unserer grossen Kirchgemeinde im Vordergrund. Die Jugendlichen können dabei aus einem reichhaltigen Menü aus Angeboten auswählen: Von Guetslibacken über Videoschneiden bis zu verschiedenen Outdoorerlebnissen  und Lagern ist alles dabei. Die Anmeldung erfolgt über die Online-Plattform www.pfefferstern.ch.

Thematische Projekte

Seit Sommer 2021 ersetzen die thematischen Projekte den ökumenischen ERG-Kirchen-Unterricht an der Oberstufe. In der 1. Oberstufe startet der Weg mit einem gemeinsamen Wochenende und dre Abendterminen. In der 2. Oberstufe finden die Projekte zu religiösen Themen an zwei Samstagen und drei Abenden statt:

  • Bei “Gott und dWält” geht es um klassische, christliche Theologie. Was sagt sie über Gott, Jesus und den Heiligen Geist und wie sieht sie deren Verhältnis zu unserer Welt?
  • Wir fragen uns: “Chilä, isch das no aktuell, oder chan das weg?” besuchen dazu Gottesdienste verschiedener Konfessionen und tragen unsere Erlebnisse zusammen,
  • Unter dem Titel “Gläbte Glaube” spüren wir der Spiritualität nach, die verschiedene Menschen ganz unterschiedlich leben.
  • Wir fragen: “Was glaubed anderi?” und besuchen dazu einen Hindutempel oder eine Moschee.
  • Bei “Mitenand läbe” geht es um die Frage, wie wir handeln sollen, also um die Ethik.

 

Das Konfjahr

Aufgabe und Ziel des Konfjahres ist, den Jugendlichen einen Überblick über die wesentlichen Inhlte des christlichen Glaubens zu geben, sie mit dem Leben der Kirchgemeinde vertraut zu machen und ihre Fähigkeit zu fördern, bewusst als Christen zu glauben und zu leben. (Kirchenordnung, Art.76). Dazu führen wir fort, was im Religionsunterricht der Primarschule begann, in den Erlebnisprogrammen erlebt und in den thematischen Projekten weiter vertieft wurde. Wir betrachten die christlichen Grundthemen Gott, Jesus, Taufe und Abendmahl aus überraschenden Blickwinkeln, besuchen diakonische Projekte, Gottesdienste und andere kirchliche Veranstaltungen und haben an verschiedenen Konf-Erlebnisprogrammen Spass miteinander. Erster Höhepunkt ist das (freiwillige) Konflager und zweiter Höhepunkt und Abschluss die Feier der Konfirmation. Die Konfirmationsgottesdienste werden in Gruppen vorbereitet, sodass die Konfirmandinnen und Konfirmanden diese zu einem grossen Teil selbst organisieren und so ihre religiöse Mündigkeit zum Ausdruck bringen.