Segellager 2019

In der letzten Sommerferienwoche war eine Gruppe von 11 Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammen mit der ehemaligen Jugendverantwortlichen Cornelia Hofmann und mir, Pfarrer Daniel Giavoni, in Holland im Segellager.

Es war in vieler Hinsicht eine spannende Reise. Das begann schon am Flughafen, wo einzelne Teilnehmende zum ersten Mal in ihrem Leben ein Flugzeug bestiegen. In Amsterdam unterhielt ich mich damit, den nicht enden wollenden Fahrräderstrom zu beobachten; die Jugendlichen hielten ihre Nase in die Luft und erschnüffelten Cannabis-Wolken und wunderten sich über die vielen Männer- und Frauenpaare, die händchenhaltend und z.T. ungewohnt gekleidet unterwegs waren. Wir waren mitten in der Pride Amsterdam gelandet, einem Festival, das sich für die Gleichberechtigung von verschiedenen Beziehungsformen einsetzt.

Nach einem abschliessenden Zugtransfer kamen wir kurz vor Sonnenuntergang endlich im beschaulichen Enkhuizen an und gingen an Bord der Sperwer. Alex und Thally begrüssten uns auf ihrem Schiff und erklärten uns die wichtigsten Dinge. Anschliessend verzogen wir uns in unsere engen Kojen.

Von Montag bis Donnerstag war Segeln angesagt. Wir halfen beim Segelsetzen, sonnten uns bei meist gutem Wetter auf Deck, schnippelten fürs Zmittag und Znacht unter Deck, lasen, hörten Musik, sangen, spielten, schwatzen, schäkerten und kuschelten. Nach zwei Tagen kamen wir auf der Watteninsel Terschelling an, wo wir zwei Nächte blieben. Wir hatten hervorragendes Wetter und machten darum einen Veloausflug an einen Badestrand an der Nordsee hinter den Dünen.

Im Lauf der Woche wurde der Wind immer stärker. Als wir am Donnerstag Terschelling wieder verliessen, schaukelten wir zuerst gegen den Tidenstrom in eine gute Ausgangsposition, um wieder zurück ins Ijsselmeer zu segeln. Dies taten wir dann mit hoher Geschwindigkeit und tüchtiger Schräglage. Kein Wunder war Duschen während des Segelns verboten, das Wasser wäre statt in den Abfluss in den Gang gelaufen!

Am Freitag war der Wind noch stärker und zudem regnete es. Dennoch bevorzugten es einige, die Passage über das Ijsselmeer an Deck zu verbringen – so auch ich – da uns durch das Geschaukel im Bauch des Schiffes ganz anders wurde. Weil es am Samstag dann mit über 100km/h stürmten, blieben wir im Hafen von Enkhuizen – sicher ist sicher.

Am Abschlussabend sammelten wir Rückmeldungen der Teilnehmenden, einige möchte ich hier weitergeben:

  • Danke vielmal für das tolle Lager! Ich war am Anfang nicht sicher, ob ich mitkommen soll, aber jetzt weiss ich, dass es die beste Entscheidung war.
  • Ich habe diese Zeit mega schön gefunden. Merci.
  • Merci für das coole Lager! DANKE. Ich freue mich auf weitere lustige Momente.
  • Es war ein super Lager!
  • Ich hoffe, dass das Segellager wieder mal stattfindet.

 

Daniel Giavoni