Dieses Jahr sind wir zum zweiten Mal mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden nach Sonogno ins Konflager gereist. Der Schnee, der über Ostern gefallen war, war zum Glück schon wieder geschmolzen, doch die beiden Strassen, die von Sonogno links und rechts in die Täler führen, waren wegen Lawinengefahr weiterhin gesperrt.
Auf unser Programm hatte das allerdings keinen Einfluss und so starteten wir schwer bepackt und gespannt in die Lagerwoche.
Das Programm im Konflager bestand aus verschiedenen Teilen: Mittels ganz unterschiedlicher Gruppenaktivitäten sollten sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden untereinander besser kennenlernen und zu einer Gruppe zusammenwachsen. Am Morgen führten wir jeweils einen EvangBasics-Block durch, in dem es um die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben ging. Zwischen all den Blöcken gab es viel Freizeit und den Tag beendeten wir mit einem Tagesschluss. Hier konnten die Könfis unterschiedliche liturgische, meditative und spirituelle Formen ganz praktisch selbst ausprobieren.
Sonogno ist einfach ein schönes Stück Erde! Wenn man nicht gerade im 19. Jahrhundert als arme Bauernfamilie da wohnte. Die einstündige Postautofahrt von Tenero bis nach Sonogno führte den Könfis vor Augen, wie abgelegen das Dorf liegt und mit der Geschichte der «Schwarzen Brüder», der Kinder, die als Kaminfeger nach Mailand verdingt wurden, fühlten wir diesen vergangenen Zeiten etwas nach, als die Schweiz noch ein Land war, aus dem die Menschen aufgrund von Armut und mangelnden Perspektiven auswanderten.
In den thematischen Teilen durfte die Kreativität nicht zu kurz kommen.
Nach einem etwas harzigen Start entwickelte sich die Gruppendynamik nach ein paar Tagen so positiv, dass wir uns fragten, ob das einfach der normale Gang gruppendynamischer Prozesse ist, oder ob das der Verdienst von uns als Leitungsteam ist, oder ob da vielleicht auch etwas Heiliger Geist gewirkt hat. Auf jeden Fall war es schön zu sehen, wie sich die Jugendlichen immer wohler fühlten und auch eher Stille integriert wurden. Für mich sind solche Erlebnisse immer auch ein Beispiel dafür, was Jesus mit dem Reich Gottes auf Erden gemeint haben könnte. Und in dem Sinne feierten wir zum Abschluss ein gemeinsames Abendmahl.
Ganz zum Schluss machten wir mit denjenigen, die wollten, eine kurze Nachtwanderung. Am Samstag folgte schliesslich die lange Heimreise und um 15:17 kamen wir wieder in Uznach an.