So empfanden es zumindest die Zuschauerinnen und Zuschauer in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche, als am dritten Adventssonntag eine stattliche Kinderschar feierlich durch den Mittelgang Richtung Bühne zog, um dort das erste Lied anzustimmen. Auf dem Programm stand die Aufführung des Musicals von Andrew Bond, „dä Himmel chunnt uf d‘ Erde“.
Unter der Hauptleitung von Kathrin Kägi und Sandra Kuster hatten sich 34 Kinder im Alter von drei bis elf Jahre aus der evangelischen Kirchgemeinde Uznach und Umgebung seit Anfang November auf diesen Tag vorbereitet. Sie übten ihre Rollen und die Liedtexte mit viel Eifer auswendig. Sie versetzten sich dabei in den chaotischen Engel Zetnael, der seinen Heiligenschein nicht mehr finden konnte und deshalb Engel Gabriel und den Engelschor nicht auf die Reise zum Jesuskind begleiten durfte. Da aber Engel Gabriel seinen Taktstock, den er natürlich unbedingt brauchte, um den Engelschor auf der Erde zu dirigieren, im Himmel vergessen hatte, nahm er allen Mut zusammen und machte sich mit seinem selber gebastelten Heiligenschein trotzdem auf den Weg. Unterwegs traf er den Knecht Zaleb und das Hirtenmädchen Zippora, die ihn gemeinsam mit dem halbblinden Esel Zadok zum Stall von Bethlehem begleiteten.
Als sie dort ankamen, hatte Engel Gabriel eine wichtige Erkenntnis: Wenn der Himmel auf die Erde kommt, gilt das für alle – so wie es der kleine, zerstreute Engel Zetnael von Anfang an verkündet hatte.
Mit viel Hingabe und Eifer spielten die Kinder ihre Rollen. Die jüngsten Schauspielerinnen und Schauspieler entlockten dem Publikum manches Schmunzeln, die grösseren Kinder erfreuten mit witzigen Dialogen und selbstbewusstem Auftreten.
Und spätestens beim Erklingen der Lieder, wunderschön begleitet von einem kleinen Ad hoc Orchester mit Blockflöten, Oboe, Klavier und Querflöte, unter der Leitung von Marina Arnold, wähnte man sich schon beinahe selber im Himmel.
Der grosse Applaus des Publikums brachte die Kinder zum Strahlen.
Im Kirchgemeindehaus durften sie als Dank ihr Geschenklein abholen und wurden anschliessend von den stolzen Eltern in die Arme genommen.
Text: Sandra Kuster
Foto: Stefan Hug