In der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche liessen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer am dritten Adventssonntag von einer wundervoll gestalteten Laterne mitnehmen auf eine Reise in die Zeit der Geburt von Jesus.
Mit dem feierlichen Einzug der 40 Kinder zwischen vier und zwölf Jahren begann die eindrückliche Aufführung der Chinderfiirwiehnacht. Das erste Lied «Bald, bald isch Wiehnacht», auf der Bühne neben dem wunderbar geschmückten Christbaum vorgetragen, läutete in unserer Kirchgemeinde die Weihnachtstage ein.
Nach einleitenden Worten von Pfarrer Martin Jud und Sandra Kuster stellte sich den Schauspielern in der ersten Szene eine knifflige Frage: Drei von vier Seiten der Laterne waren bereits fertig gebastelt: Maria und Josef mit dem Jesuskind, die Hirten auf dem Feld mit dem Verkündigungsengel und die drei Könige auf ihren Kamelen reitend. Doch welches Motiv sollte nun auf die vierte Seite? Guter Rat war gefragt! Wäre König Herodes eine Option? Nicht wirklich, fanden die Kinder, eine leuchtende Gestalt sei dieser ja wahrlich nicht gewesen! So beschlossen die Kinder, sich von einem alten Buch mit der Weihnachtsgeschichte inspirieren zu lassen und hofften, eine Lösung zu finden. Währenddessen wurden die Bilder der Laterne auf der Bühne lebendig….
Mit viel Hingabe, Eifer und Einfühlungsvermögen stellten die Kinder die verschiedenen Personen aus der Weihnachtsgeschichte dar: Die erschöpfte Maria mit ihrem Verlobten Josef auf der Suche nach einer Herberge. Wirtsleute, die gestresst von den vielen Gästen das Paar abweisen, Marktfrauen, die Erbarmen haben mit der schwangeren Frau und Soldaten, die allmählich genug haben vom Auftrag des Kaisers. Die Hirten auf dem Feld sind aufgeschreckt und erfreut über die Botschaft der Engel. Und schliesslich die drei Könige, die von der Geburt erfahren haben und sich auf den Weg zum Stall machen.
Zwischen den einzelnen Szenen sangen die Kinder mit Inbrunst verschiedene Lieder von Andrew Bond und aus der Zäller Wiehnacht. Wunderschön begleitet wurden sie von einem Ad-hoc-Orchester aus Kindern und Erwachsenen, mit Blockflöten, Keyboard, Gitarre, Kornett, Querflöte und Rhythmusinstrumenten.
Inzwischen hatten die Kinder das alte Buch mit der Weihnachtsgeschichte fertig angeschaut. Für die vierte Seite der Laterne fehlte immer noch eine zündende Idee! Doch da entdeckte eines der Kinder ein altes Familienfoto im Weihnachtsbuch. Und da war plötzlich klar, welches Motiv auf die vierte Seite der Laterne gehören soll: Nämlich ein Bild von ihnen selbst, weil sie ja ein ebenso wichtiger Teil der Weihnachtsgeschichte sind wie Maria und Josef und alle anderen Beteiligten! Darum wurde und wird die Weihnachtsgeschichte von Generation zu Generation weiter erzählt- weil sie so wichtig und verheissungsvoll ist und uns allen auch in der heutigen Zeit Hoffnung schenkt.
Mit dieser Erkenntnis endete das Stück und die mitwirkenden Kinder wurden mit einem grossen Applaus belohnt. Im Kirchgemeindehaus durften sie ihr Geschenk abholen und wurden glücklich und stolz von ihren begeisterten Eltern in die Arme genommen.
Text: Sandra Kuster
Bild: Stefan Hug