Text und Bilder: Gabi Corvi (LinthZeitung)
Pfarrer Ruedi Hofer, Belinda Wenger, Präsidentin der Kirchenvorsteherschaft, Vize-Dekan Pfarrer Anselm Leser (v.l.)
Vom Lastwagenfahrer zum Seelsorger, vom Zigerschlitz an den Ricken, mit Stimme und Gebärden –Pfarrer Ruedi Hofer wurde feierlich in der evangelischen Kirche in Uznach und Umgebung eingesetzt.
Vizedekan Pfarrer Anselm Leser hatte die würdevolle Aufgabe, Pfarrer Ruedi Hofer gestern Sonntag in der evangelischen Kirche in Uznach in sein Amt einzusetzen. Hofer hat seine Aufgabe als zuständiger Pfarrer für die Gemeinde Gommiswald und als Mitarbeiter im Bereich «Erwachsene 55 plus und Senioren» bereits am 1. April angetreten. Weiter bleibt er im Teilzeitpensum auch im Glarnerland beschäftigt. Am Kennenlern-Gottesdienst im vergangenen Februar in Uznach hatte der ursprünglich aus Oberwil in der Gemeinde Dägerlen Stammende seinen Werdegang erläutert. Seine berufliche Laufbahn führte ihn geografisch vom Knonauer Amt übers Zugerland bis in den Kanton Glarus und funktionsmässig vom Vikar über die Pfarrerstelle bis zum Verantwortlichen des Gehörlosenpfarramts Ostschweiz und der Aufgabe als Behindertenseelsorger sowie als Gefängnispfarrer. Mit diesem vielfältigen Rucksack an Erfahrungen, augenzwinkernd in jungen Jahren auch als Lastwagenchauffeur, bricht er nun auf zu neuen Ufern, zusammen mit dem Pfarramtsund Diakonatsteam sowie mit der Kirchenvorsteherschaft der evangelischen Kirchgemeinde Uznach.
«Segne unser Zusammensein»
Es war eine durch und durch gemeinschaftliche und auch klangvolle Sache, die Amtseinsetzung von Pfarrer Hofer am Sonntagmorgen. Der Kirchenchor gab Gospelsongs zum Besten, die Gemeinde stimmte in stimmungsvolle Lieder mit ein, und das Seelsorge-Team widmete Ruedi Hofer einen eigenen musikalischen Beitrag. Aber davon später. Zuerst waren die Formalien dran; wobei der neue Pfarrer da schon worttechnisch und ziemlich humorvoll Parallelen zog zu Elektroinstallationen. Die Rede ist von der Pfarrinstallation, die Vizedekan Pfarrer Anselm Leser aus Bütschwil vollziehen durfte. Er kam in seiner Ansprache auf die bereichernde Vielfalt zu sprechen und «auf das Geschenk der verschiedenen Sprachen, Klänge, Stimmen und Denkweisen » in den Reihen der Kirchgemeindemitglieder. Als Sinnbild für die vielen Talente und Fähigkeiten der Menschen in dieser Gemeinschaft schenkte er Ruedi Hofer unter dem Schmunzeln der Anwesenden ein Assortiment an Kägi-Frets – einen Sack für die eigene Stärkung und einen zum Teilen. Als Vertreter der Katholiken der Seelsorgeeinheit Obersee überreichte Seelsorger Michael Steuer dem neuen Pfarrer einen Korb voller Köstlichkeiten aus der Region, damit er sich hier so rasch wie möglich – zumindest schon mal kulinarisch – einleben könne.
Extra Gebärden gelernt
Am Ende des feierlich-fröhlichen Gottesdienstes rundete das Seelsorgeteam den Willkomm für Ruedi Hofer exzellent ab. Begleitet von Gitarrenklängen intonierten Kathrin Kägi, Sandra Kuster, Heidi Schnegg-Geiser, Daniel Giavoni, Martin Jud und Matthias Schneebeli Liedzeilen mit Lokalkolorit. Es ging dabei unter anderem um den Storch und den Goldinger Taler, gesanglich und musikalisch wunderbar verpackt – und notabene mit den passenden Gebärden begleitet. Pfarrer Ruedi Hofer hatte seine helle Freude an der Darbietung und an der Herzlichkeit, welche ihm an seiner Amtseinsetzung entgegengebracht wurde. Und so ging es – ganz im Sinne des schönen Grundklangs des sonnigen Tages weiter: beim Mittagessen und dem Leben und Erleben der Gemeinschaft.
Bericht und Bilder: Gabi Corvi (LinthZeitung):
LinthZeitung, 29.04.2024 (Frontseite)
LinthZeitung, 29.04.2024 (Bericht)