Am Sonntag, 2. Juli, fand der jährliche ökumenische Alpgottesdienst in der Vorderwengi statt. Dieses Jahr zum Thema “Wind”.Es sieht ganz so aus, als ob 2023 wieder ein guter Weinjahrgang werden könnte: Trocken und mit viel Sonne. Das Wochenende vom 1.+2. Juli war allerdings überhaupt nicht trocken. Das schreckte jedoch etwa 100 Gottesdienstfreudige nicht ab, sich auf den Weg ins Wängital zu machen. Weil das Wetter unsicher war, schloss der Alpmeister der Ortsgemeinde Kaltbrunn kurzerhand den Stall auf. Der war noch sauber, weil dieses Jahr noch kein Vieh drin war, aber ziemlich düster. So kam zwar eher Weihnachtstimmung auf statt sommerliche Alpgottesdienststimmung, doch: Hauptsache Stimmung.
Umrahmt vom Jodlerclub Heimelig von Kaltbrunn machten sich Daniel Giavoni und Beate Kaschel Gedanken zum Wind und brachten diese mit zwei biblischen Geschichten in Verbindung. Daniel Giavoni erzählte von Elia, der erlebt, dass Gott nicht im Sturmwind ist, sondern in einem sanften, leisen Säuseln. Er verstand diesen Text als Gegengeschichte zu Erzählungen über einen gewaltigen und manchmal auch gewalttätigen Gott. Als Gegengeschichte, die Gottesstreiter fragen will, ob sie sich sicher seien, dass das, was sie im Namen Gottes tun, wirklich in Gottes Sinne ist.
Beate Kaschel berichtete von der Ausgiessung des Heiligen Geistwindes an Pfingsten. Dieser Geist belebte die Jüngerinnen und Jünger von Jesus wie ein frischer Wind, begeisterte sie und bliess trübe Gedanken fort. Erfüllt mit Gottes Kraft brachen sie auf, gingen zusammen neue Wege und handelten aus Gottes Geist heraus.
Im Anschluss an den Gottesdienst spendierten die Pfarrei und die Ortsgemeinde Kaltbrunn einen Apéro und der Jodlerclub gab noch ein Ständli. Wer wollte konnte sich in der Alpwirtschaft Vorderwengi verpflegen.