Abschiedsapero von Thomas Ott

Aufwiedersehen!

Liebe Kirchbürgerin, lieber Kirchbürger, wenn du diese Zeilen liest, arbeite ich noch voll und ganz für die Kirchgemeinde mit bisherigem Engagement – nüt vo usplämperle -, dies noch bis zum 31. Mai 2018. Dann endet meine Anstellung in der Evang. Kirchgemeinde Uznach und Umgebung. Ich gehe in die Frühpension, ein gutes Jahr früher. Meine Gedanken dazu sind noch sehr ambivalent, mal eher Trauer und dann auch wieder Freude, beides gehört dazu.

Wenn ich meine Lebensarbeitszeiten seit 1981 in vier verschiedenen Kirchgemeinden reflektiere, hatte ich in Uznach die schönste Zeit. Die Kirchgemeinde ist wie eine grosse Familie mit einem respektvollen Umgang, wertschätzender Kultur und herzlichen Begegnungen. Dies nicht nur in der Kirchenvorsteherschaft oder dem Mitarbeiterteam, sondern auch bis zu den vielen Freiwilligen und den einzelnen KirchbürgerInnen. Diese Familie werde ich sehr vermissen, auch wenn ich die Möglichkeit habe,  sie wieder einmal zu besuchen.

Mit meinen beiden speziellen Arbeitsgebieten, die Entwicklung der Erlebnisprogramme in der Oberstufe und der Asylarbeit mit  Schwerpunkt in Eschenbach, habe ich als Diakon am äusseren Tellerrand der Kirchgemeinde gearbeitet und war so oft nicht „sichtbar“ in der Gemeinde. Trotzdem habe ich mich immer als vollwertiges Familienmitglied gefühlt. Die Erlebnisprogramme haben mir selber Spass und Freude bereitet auch in der Rolle des Sämanns des Evangeliums. In der Asylarbeit durfte ich unheimlich viel dazu lernen und weiterentwickeln. Mit Hans-Ulrich Rohrbach habe ich Ende 2015 „das Eschenbachermodell“, ein Flüchtlingsbetreuungskonzept auf Gemeindeebene entworfen, das im ganzen Kanton, dem Migrationsamt St. Gallen und in der deutschsprachigen Schweiz viel Beachtung und Interesse gefunden hat. Auch war ich als Diakon noch nie so „politisch“ unterwegs, wie in den letzten Berufsjahren.

Klar freue ich mich auch auf das Neue, das Zeit haben zu zweit, für Aktivitäten in den Bergen und vermehrtes pflegen und fahren meiner Oldtimers. Ich entwickle so meine Vorstellungen, wie es dann in Wirklichkeit sein wird, darf ich ja dann hoffentlich erleben.

Ich danke für die herzliche Aufnahme, Begleitung und das Wohlwollen in der Kirchgemeinde, für das grosse Vertrauen in meine Person und meine Arbeitsgebiete. Ich bedanke mich für viele herzliche und ermutigende Begegnungen und für den schönsten Arbeitsplatz meiner Karriere mit einer top Infrastruktur im Generationenhaus.  Schön, dass ich für eine Zeitspanne Teil einer innovativen Kirchgemeinde sein konnte.

Ein herzliches „à Dieu“ im wahrsten Sinne des Wortes! Euer Diakon Thomas Ott